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MLP financify_Gesundheitsfragen in der BU-Versicherung: Student vor Laptop

Berufsunfähigkeitsversicherung: Das steckt hinter den Gesundheitsfragen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) stellen Versicherer in der Regel Gesundheitsfragen, um das Risiko besser einschätzen zu können – die Antworten beeinflussen unter Umständen die Beiträge.
  • Ist das Risiko eines Versicherungsfalls zu groß, kann der Versicherer den Antrag ablehnen oder die Leistungen einschränken. Selbst dann gibt es aber noch Optionen, sich gegen Berufsunfähigkeit (BU) abzusichern.
  • Es empfiehlt sich, Gesundheitsfragen ehrlich und so vollständig wie möglich zu beantworten. Bei bestehenden Vorerkrankungen oder früheren Behandlungen ist Vorsicht geboten – hier macht es Sinn, vor einem Antrag gemeinsam mit deinem Berater eine Risikovoranfrage zu stellen.

Gesundheitsfragen bei Berufsunfähigkeitsversicherung: Was steckt dahinter?

Willst du deine Arbeitskraft bzw. das daraus erzielte Einkommen absichern, schließt du mit der BU-Versicherung die passende Police ab. Bei der Antragstellung kommst du an einer Gesundheitsprüfung in Form von Gesundheitsfragen nicht vorbei. Das gilt unabhängig davon, ob du dich in jungen Jahren als Student versichern willst oder später im Berufsleben.

Dieser Beitrag erläutert, welche Gesundheitsfragen zu beantworten sind, wie du das Risiko einer Ablehnung vorab klären kannst und worauf bei der Beantwortung der Fragen zu achten ist.

Die Gesundheitsfragen helfen dem Versicherer, das Risiko eines Versicherungsfalls bzw. einer zu versichernden Person einzuschätzen. Sie sind somit auch hochrelevant für

a) die Entscheidung, ob der Antragsteller versichert wird und

b) mit welchen Konditionen bzw. Einschränkungen.

Das heißt, die Angaben bei der Gesundheitsprüfung haben einen großen Einfluss auf die Höhe des Beitrags zur BU-Versicherung. Denn dieser berechnet sich aus der individuellen Risikobewertung des Versicherers sowie ggf. Zusatzleistungen. Es gilt: Je gesünder du bist, desto geringer fallen die künftigen Beiträge aus.

Falls die Antworten auf die Gesundheitsfragen auf ein zu hohes Risiko schließen lassen, hat der Versicherer das Recht...

  • … den Versicherungsantrag abzulehnen,
  • Risikozuschläge festzulegen, die deinen Beitrag erhöhen oder
  • Leistungen zu reduzieren, indem er bestimmte Krankheiten oder Hobbys von der Leistungspflicht ausschließt.

Grundsätzlich wirken sich chronische Krankheiten (z.B. Bluthochdruck, Arthrose) sowie gefährliche Hobbys (z.B. Klettern, Fallschirmspringen) und Berufe negativ auf die Beurteilung des individuellen Risikos aus.

Achtung: Hast du Vorerkrankungen oder übst du eine bestimmte Extremsportart aus, kann dein Versicherer einen Risikozuschlag auf den Beitrag erheben. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass du berufsunfähig wirst, wenn du bereits in jungen Jahren chronische Rückenschmerzen hast oder dich beim Base-Jumping schwer verletzt, ist deutlich höher.

In manchen Fällen können solche Zuschläge bei Wegfall des Risikos entfallen. Daher empfiehlt es sich, den Versicherer zu informieren, wenn von der früheren Erkrankung keine Gefährdung mehr ausgeht oder du dein gefährliches Hobby aufgibst. Der Versicherer wird dann alle nötigen Nachweise von dir anfordern und prüfen.

BU-Versicherung: Beispiele für Gesundheitsfragen

Der Antrag zum Abschluss einer BU-Versicherung enthält meist einen mehrseitigen Fragebogen zur Beantwortung. Die Gesundheitsfragen erfassen hauptsächlich Details zu deiner Krankheitsgeschichte, sprich frühere oder aktuelle Erkrankungen, wiederkehrende Beschwerden, gesundheitliche Störungen oder Operationen, Medikamenteneinnahme und Infektionen.

Typische Gesundheitsfragen sind:

  • Haben Sie in den letzten fünf Jahren länger als zwei Wochen fortdauernd Medikamente eingenommen?
  • Waren Sie in den letzten fünf Jahren in psychologischer oder psychotherapeutischer Behandlung?
  • Waren Sie in den letzten fünf Jahren in ärztlicher Behandlung wegen Krankheiten oder Beschwerden beispielsweise in Bezug auf
    • Allergien
    • Haut
    • Herz
    • Kreislauf
    • Augen?
  • Sind Sie in den letzten zehn Jahren operiert worden oder sind Operationen vorgesehen?

Weitere Fragen beziehen sich auf mögliche Risiken während deiner Freizeit oder am Arbeitsplatz. So sind beispielsweise Hobbys wie Klettern oder Tauchen relevant, die in den Augen des Versicherers als risikoreich gelten. Im beruflichen Umfeld können dies Labortätigkeiten sein, bei denen mit gefährlichen Substanzen hantiert wird, oder das Arbeiten in größer Hohe wie etwa auf Baustellen.

Gesundheitsfragen bei BU-Versicherung: Welche Krankheiten angeben und wie lange dürfen sie zurückliegen?

Solltest du die Fragen zu bestimmten Beschwerden oder Hobbys mit „ja“ beantworten, fordert der Versicherer oft genauere Informationen von dir an, zum Beispiel einen Fragebogen mit weiteren Fragen zum Tauchsport oder deiner Erkrankung. Und auch im möglichen Leistungsfall kontrolliert die Versicherung detailliert, ob deine Angaben zu den Gesundheitsfragen korrekt und vollständig waren. Es empfiehlt sich hier, von vornherein ehrlich zu sein um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden.

Denn, wenn der Anbieter nachweisen kann, dass du vor Abschluss des Vertrags falsche oder unvollständige Angaben zu deinem Gesundheitszustand gemacht hast, bist du nicht nur deine Ansprüche auf Leistungen der BU-Versicherung los, sondern musst unter Umständen mit einer Vertragskündigung deines Versicherers rechnen.

Gut zu wissen: Die Gesundheitsfragen beziehen sich auf einen begrenzten Zeitraum. Dieser liegt für ambulante Behandlungen üblicherweise bei maximal fünf Jahren, für stationäre Therapien bei maximal zehn Jahren. Alle Behandlungen, die außerhalb dieser Zeiträume stattgefunden haben, sind irrelevant, es sei denn es besteht ein dauerhaftes Leiden oder weiterhin Beschwerden.

Wie lang ist die Verjährungsfrist bei falschen Angaben in der BU-Versicherung?

Es stellt sich die Frage, was geschieht, wenn du versehentlich oder bewusst falsche Informationen angibst. Die Verjährungsfrist für falsche Angaben beträgt bis zu zehn Jahre. Das heißt, im Leistungsfall wird dein Versicherer deine Gesundheitsangaben bis zu 10 Jahre nach Vertragsabschluss auf Richtigkeit überprüfen.

Falsche oder verschwiegene Informationen können im schlimmsten Fall dazu führen, dass du deinen Versicherungsschutz und damit deinen Anspruch auf Leistungen verlierst. In diesem Fall erhältst du keine BU-Rente.

Nachversicherungsgarantie: Verzicht auf Gesundheitsfragen

Der Gesundheitszustand spielt nicht nur beim Vertragsabschluss eine Rolle, sondern auch später, wenn du die Leistungen deines laufenden Vertrags verbessern möchtest. Das kann der Fall sein, wenn du die Versicherungssumme erhöhen oder den Selbstbehalt deiner privaten Krankenversicherung senken willst. Dann kann der Versicherer eine erneute Gesundheitsprüfung verlangen.

Um das zu umgehen, empfiehlt es sich, einen Vertrag mit einer Nachversicherungsgarantie abzuschließen. Diese Klausel erlaubt es, die Versicherungssumme bei besonderen Lebensereignissen wie Hochzeit, Geburt eines Kindes oder einer Gehaltserhöhung nachträglich anzupassen – ohne erneute Gesundheitsfragen beantworten zu müssen.

Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung: Das sind die Optionen

Mit Vorerkrankungen oder einem chronischen Leiden ist es zwar schwieriger, eine BU-Versicherung abzuschließen, aber es ist nicht unmöglich. Daher bist du sicher daran interessiert, einen Anbieter zu finden, der dir dennoch eine Berufsunfähigkeitsversicherung anbietet. Es gibt leider nur wenige Versicherer, die gänzlich auf Gesundheitsfragen verzichten und dennoch umfassende Leistungen bei einer BU anbieten. Es empfiehlt sich, mit deinem Berater über mögliche Lösungen zu sprechen, bevor du selbst aktiv wirst. Denn erhältst du von einem Versicherer einmal ein Votum zu deinem Gesundheitszustand, können das auch alle anderen Anbieter einsehen.

Mögliche Alternativen können sein:

a) Antrag bei Anbieter mit vereinfachter Gesundheitsprüfung

Anstatt wahllos bei bekannten Versicherern anzufragen, ist es zielführender, Gesellschaften anzusprechen, die einen verkürzten Fragenkatalog nutzen und ggf. Verträge mit einem reduzierten Leistungsumfang anbieten. Manchmal bieten Versicherer auch Aktionen für bestimmte Berufsgruppen an. Dein Berater kann dich hier unterstützen.

b) Anonyme Risikovoranfrage

Hierbei holt ein Makler auf deinen Auftrag hin verschiedene Angebote für Berufsunfähigkeitsversicherungen als Voranfrage ein. Der Vorteil: Deine Daten werden dabei nicht in der zentralen Wagnisdatei der deutschen Versicherer eingetragen.

Gesundheitsfragen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung: Rund um den Fragebogen

Liegen dir die Gesundheitsfragen vor, empfiehlt es sich, den Fragebogen nicht direkt im Gespräch mit dem Versicherungsvermittler auszufüllen, sondern mit nach Hause zu nehmen. Dort kannst du die Fragen in Ruhe beantworten.

Nimm dir Zeit und prüfe vorab, ob du alle Informationen zu deinem Gesundheitsstatus – aktuell und aus den letzten Jahren – griffbereit hast. Denn möglicherweise fehlen dir noch Unterlagen oder Informationen, die deine Krankheitsgeschichte gegenüber dem Versicherer dokumentieren. Im Zweifelsfall kannst du deine Krankenakten anfordern – sowohl bei der Krankenkasse als auch bei den Arztpraxen, bei denen du in den letzten Jahren in Behandlung warst. Damit kann du deine Krankheitsgeschichte gegenüber deinem Versicherer umfassend dokumentieren.

Das macht die Beantwortung der Gesundheitsfragen zwar etwas mühsam, aber so bist du auf der sicheren Seite und kannst einen vollständigen Versicherungsantrag abgeben. So beschleunigst du den Vertragsabschluss und damit die Aktivierung des Versicherungsschutzes.

Du interessierst dich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Unsere Berater bei MLP beantworten alle Fragen rund um die Berufsunfähigkeit und helfen dir, einen passenden Anbieter für den Abschluss zu finden. Vereinbare einfach einen unverbindlichen Beratungstermin.

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